SPD Bommern organisierte ungewöhnliche Veranstaltung zum Thema Sicherheit
Ganz schön kriminell, womit der SPD-Ortsverein (OV) Bommern sich kürzlich im Riegeikenhof befasst hat: Zuerst sorgte der Bochumer Kriminalhauptkommissar Allan Ballmann bei den Parteimitgliedern und ihren Gästen mit einer launigen Krimi-Lesung für Spannung. Dann erläuterte Erich Jacobi, Senioren-Sicherheitsbeauftragter der Polizei, wie man sich am besten vor Diebstahl und Einbruch schützt. OV-Vorsitzender Christoph Malz begrüßte Genossen, Genossinnen und Gäste zu dieser ungewöhnlichen Veranstaltung zum Thema Sicherheit.
"Tod im Nichts" und "Tod im Schatten" heißen die beiden Kriminalromane, die der Bochumer Autor Allan Ballmann verfasst hat. Aus seinem Erstling las er seinem Publikum die spannende Schlüsselszene vor, die das Dilemma seiner Hauptfigur erklärt. Darin wird klar, dass dem Polizeikommissar Schramm nach einer tiefen Bewusstlosigkeit die Erinnerung an drei Monate fehlt. Exakt in diesem Zeitraum wurden zwei Menschen mit seiner Dienstwaffe erschossen. Ist er etwa selbst dafür verantwortlich?
Einschneidende Erfahrung
Mit einem solchen Problem sah sich Allan Ballmann glücklicherweise noch nie konfrontiert. Seinen Zuhörern verriet er jedoch, dass auch er nach einer Bewusstlosigkeit lange selbst kein Erinnerungsvermögen mehr hatte. "Heute fehlt mir noch immer eine ganze Woche", räumte er ein. Diese einschneidende Erfahrung habe ihn zu einer Geschichte inspiriert. So diente sein eigenes "Erwachen" als Vorlage für die Einstiegsszene seines ersten Romans, den er eigentlich nur als Geschenk zu einem runden Geburtstag seiner Frau verfasst hatte. Doch einem Kollegen, dem er die Geschichte zum Lesen gegeben hatte, gefiel sie so gut, dass er zur Veröffentlichung riet.
"Polizisten mögen meine Bücher, weil sie unsere Arbeit realistisch beschreiben", erläuterte Ballmann. Doch alles Weitere - auch die schweren Jungs von der russischen Mafia, die im Fortsetzungsroman rätseln, ob die brutalen Morde an drei Mitgliedern wohl Racheakte sind - hat der sympathische Bochumer nur erfunden.
Misstrauen ist stets angebracht
Mit der Realität befasste sich dagegen nach der Lesung Erich Jacobi. Als Sicherheitsbeauftragter der Polizei schilderte er, wie Menschen immer wieder auf Anrufe und Besuche raffinierter Verbrecher hereinfallen. "Sie geben sich als Polizisten aus, berichten z.B. von Einbrüchen in der Nachbarschaft und wollen angeblich die Wertsachen ihrer Ansprechpartner in Sicherheit bringen", beschrieb der Bommeraner eine ihrer Methoden.
Andere Kriminelle hätten neulich beobachtet, wie jemand eine große Summe Bargeld abhob. "Die Täter folgten dem Mann nach Hause und ließen sich das Geld mit der Behauptung aushändigen, es handele sich um Falschgeld", schilderte Jacobi und riet dringend, in solchen Situationen immer höchst misstrauisch zu sein.
Ballmann und Jacobi versicherten der stv. OV-Vorsitzenden Kerstin Hänsch, dass echte Polizisten sich immer im Büro zurückrufen lassen, wenn sie telefonisch Kontakt aufgenommen haben. Nur wer selbst wählt, wisse schließlich genau, wo er mit seinem Anruf lande. "Täter, die sich aus dem Ausland melden, können im Display eine Telefonnummer erscheinen lassen, die der einer echten Behörde ähnelt", riet Erich Jacobi zur Vorsicht.