Sicheres Baden in der Ruhr ist keine Vision mehr

Veröffentlicht am 13.08.2017 in Presse

Seit vielen Tagen ist es sommerlich warm. Entlang der Ruhr von Steger bis zum Kemnader Stausee sehen wir täglich viele Badende, obwohl das  Baden offiziell seit 1971 nicht erlaubt ist. In Essen wurde Ende Mai nach 46 Jahren Badeverbot ein Naturbad an dem Baldeneysee  neu eröffnet.
 

Vorausgegangen war das dreijähriges  Forschungsprojekt „Sichere Ruhr“, in dem ein Verbund von Forschern/innen aus Wissenschaft und Wasserwirtschaft mit Unterstützung des Bundesministerium s für Bildung und Forschung untersuchte, ob und unter welchen Bedingungen das Baden in der Ruhr zugelassen werden kann. Zu diesem Zweck analysierten Chemiker, Mediziner, Mikrobiologen die Krankheitserreger, Parasiten und chemische Stoffe im Ruhrwasser. Im Rahmen des Projekts wurde aus einem 52 km langen Abschnitt an der Ruhr, der von Mühlheim an der Ruhr bis zum Kemnader Stausee reicht, 18 Monate alle zwei Wochen Wasserproben entnommen, um die Qualität der Ruhr als Trinkwasserquelle  und als mögliches Badegewässer zu bewerten. Die langfristige Bewertung der Wasserqualität erwies sich nach Feststellung des technischen Vorstandsdirektor, Prof. Dr. Norbert Jardin, als wesentlich besser als erwartet. Er selbst hat in aller Öffentlichkeit ein Glas Wasser aus der Ruhr getrunken. Ziel ist es auch, die Ergebnisse des Pilotprojektes auf den gesamten Flusslauf übertragen zu können.

Das bedeutet für Witten, dass uns der Ruhrverband für ein Projekt „Baden in der Ruhr“ in der Frage der Untersuchung der Wasserqualität seine fachliche Unterstützung geben würde.

Die Wasserqualität kann bei starken Niederschlägen beeinträchtigt werden, so dass es zu direkten Einleitungen in die Ruhr kommt und auch Keime aus der Kanalisation in den Fluss eingespült werden können. Dies führt je nach Menge zu einer schlechteren Wasserqualität. Wegen einer möglicherweise  höheren bakteriellen Verunreinigung des Wassers müsste in diesem Fall der Badebetrieb eigestellt werden. Deshalb ist die Einrichtung eines Frühwarnsystems wichtig.

Neben Wasserqualität und einem Frühwarnsystem spielen bei der Auswahl einer geeigneten Stelle für den Badeplatz auch die Wassertiefe, Strömungsverhältnisse und die Beschaffung des Flussgrundes eine wichtige Rolle.

Dort, wo bis in die fünfziger Jahre eine Badeanstalt war, und heute die Schwalbe eine Anlegestelle an der Uferstraße Bommern hat, wäre eine geeignete Stelle. Parkplätze und Sanitäranlagen sind vorhanden, entsprechen jedoch nicht mehr den heutigen Qualitätsansprüchen. Das heißt, ein solches Projekt muss finanziert werden und genügend Unterstützer finden. Deshalb ist es notwendig, dass das Witten, ähnlich wie Mühlheim und Bochum, eine Initiative für ein Naturbad  mitträgt. Natürlich braucht man auch die Unterstützung der DLRG. Der Vorsitzende der Wittener DLRG, Michael Vogel, hält eine gesicherte Badestelle an der Ruhr für überlegenswert, da dadurch wahrscheinlich auch das ungesicherte Baden an beliebigen Ruhrufern eingedämmt werden könnte.

Die Hürden und Auflagen für ein Wittener Projekt „sicheres Baden in der Ruhr“ sind hoch und eine Realisierung wird noch zwei bis drei Jahre benötigen. Das Pilotprojekt am Baldeneysee hat mit großer Unterstützung der Stadt Essen, des Ruhrverbandes u. des Bundesforschungsministeriums  drei Jahre gedauert. Wir könnten davon profitieren, denn die weitere Revitalisierung der Ruhr in Witten wäre ein geeigneter Beitrag zum erhöhten  Freizeitwert der Region.

K.Wiegand

 

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