Ein Stadtteil zeigt Empathie

Veröffentlicht am 19.12.2016 in Presse

Ein Jahr nach der großen Flüchtlingswelle ist- wie im ganzen Land- die Flüchtlingszahl auch in Witten nicht weiter gestiegen. Unsere Stadt beherbergt z. Z. mehr als 1500 Asylsuchende. 1200 sind mittlerweile in privaten Wohnungen untergebracht und 350 in städtischen Einrichtungen, von denen mehrere- auch Bommerholz- bis Ende des Jahres aufgelöst werden. Alle Flüchtlingsfamilien haben dann eine private Wohnung gefunden. Bommerholz war die größte städtische Einzelunterkunft. Zeitweise waren dort mehr als 50 Flüchtlinge – hauptsächlich Familien - untergebracht. Die einzelnen männlichen Asylsuchenden, die bisher keine Wohnung gefunden haben, leben seit Anfang des Monats in der Brauckstraße.

Viele Bommeraner bzw. Bommerholzer haben als Ehrenamtliche den Asylsuchenden in vorbildlicher Weise zur Seite gestanden. Sie halfen und helfen ihnen z.B. bei den komplizierten Behördengängen. Den Asylsuchenden, die aus anderen Kulturkreisen kommen und nahezu über keine Deutschkenntnisse verfügen, ist es unmöglich, sich durch den „Dschungel der deutschen Bürokratie“ alleine durch zuarbeiten. Noch immer fehlen aber ausgebildete Sozialarbeiter, die in diesem Dienstleistungsbereich gebraucht werden. Behördeneinrichtungen, die für die Flüchtlinge zuständig sind, haben vielfach keine Niederlassung in Witten sondern in Nachbarstädten. Bommeraner begleiten Flüchtlinge deshalb dorthin oder helfen bei Arztbesuchen.

Auch müssen immer wieder Dolmetscher für Arabisch(Syrer und Iraker) und Farsi für afghanische Asylanten gefunden werden. Ein Juraprofessor aus unserem Stadtteil half bei der Bewältigung von besonders schwierigen juristischen Problemen bei Asylanträgen. Ein Arzt hielt unentgeltliche Sprechstunden in Bommerholz ab.

Der zügige Erwerb der deutschen Sprache ist das wichtigste für die Integration. Im Auftrag der Stadt bieten die VHS sowie weitere private Organisationen Sprachkurse an. Viele Asylanten mussten - je nach Asylstatus - lange warten bis sie überhaupt  einen passenden Sprach- bzw. Integrationskurs besuchen durften. Seit dem Herbst 2015 erteilten deshalb mehrere Lehrerinnen und andere Helfer ehrenamtlich mehrfach in der Woche Deutschunterricht in Bommerholz. Es gab sogar Kinderbetreuung, durch Spenden konnte ein Kinderzimmer eingerichtet werden.

Ein besonderes Engagement zeigte sich auch bei der Anmietung und Einrichtung von privaten Wohnungen. Das Budget, das Asylanten bekommen, reicht nicht für eine komplette Wohnungseinrichtung aus. Die Ehrenamtlichen haben deshalb vielfach Möbel und Elektrogeräte aus aufgelösten Wohnungen oder aus Spenden in die neuen Wohnungen der Flüchtlinge befördert und dort aufbaut bzw. angeschlossen.

Auch die Sportvereine tus Bommern, SV Bommern und der Tennisclub haben sich an der Hilfe für Flüchtlinge beteiligt u.a. durch kostenlose Mitgliedschaften und Trainingsstunden Sie haben sich dadurch aktiv für Integration eingesetzt. Besonders das Angebot Fußball wurde von jungen Flüchtlingen dankend angenommen. Die evangelische Kirche unterstützte die unterschiedlichen Hilfsangebote organisatorisch. Auch stellt sie nach Schließung der Unterkunft Bommerholz Räumlichkeiten für notwendige weitere Treffen von Flüchtlingen und Ehrenamtlichen zur Verfügung.

Hut ab vor so viel Engagement unserer Mitbürger in Bommern!

 

K.Wiegand

 

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